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Gedanken zum Thema "Anders essen"

Gedanken zum Thema "Anders essen"

Der österreichische Kinofilm „Anders essen - Das Experiment“ (hier zum Link) den ich gestern sah, porträtiert drei Familien, die sich intensiv mit den Fragen der Nahrungsmittelproduktion und -herkunft beschäftigen und danach ihre Ernährungsgewohnheiten umstellen.

Was in dem Film ganz unaufdringlich durch ein angebautes Versuchsfeld verdeutlicht wird, ist der Flächenbedarf, den jeder von uns für seine Ernährung braucht, 4.400 qm Land. Als pure Zahl ist es schwer zu beurteilen, ob dies viel oder wenig ist. Nur im Zusammenhang, dass es rein rechnerisch nicht möglich ist, für jeden auf der Welt lebenden Menschen, auch nur annähernd so viel Anbaufläche bereit zu halten, bekommen diese 4.400 qm eine Bedeutung. Zudem wird mehr als die Hälfte der Fläche benötigt, um Futter für Tiere oder tierische Produkte, die später gegessen werden, zu produzieren und deutlich mehr als die Hälfte der Fläche liegt im Ausland, da das, was wir essen, eben zu mehr als der Hälfte importiert wird.

Das Ergebnis des Experimentes war es dann, dass durch Änderung der Ernährungsgewohnheiten hin zu saisonalen, regionalen und ökologischen Lebensmitteln und bewusstem, reduziertem Fleischkonsum der Flächenbedarf und die CO2 Emission erheblich sinkt.

Wussten man doch schon - oder? Trotzdem ist es gut, sich diese Zusammenhänge immer wieder klar zu machen.

Mir kam jetzt noch ein anderer Gedanke. Jeden Tag werden wir mit Nachrichten und neuen beunruhigenden Zahlen über Erkrankungsfälle durch den Coronavirus konfrontiert.
Jedem ist wahrscheinlich schon aufgefallen, dass es verschiedene Produkte nicht mehr zu kaufen gibt, sei es, weil die Menschen vorsorglich auf Vorrat einkaufen oder weil die Nachlieferung aus dem Ausland unterbrochen ist. Noch betrifft dies vor allem Medikamente oder Zulieferungen für die Industrie.

Das „Experiment“ hat uns aber gezeigt, dass mehr als die Hälfte der Lebensmittel aus dem Ausland kommen. Ganz bestimmt will ich keine Weltuntergangsstimmung oder Prepper-Philosopie verbreiten, aber folgende Überlegung halte ich für wichtig.

Der Corona Ausbruch führt uns tragisch vor Augen, dass wir in unserer vernetzten Welt nicht nur die Vorteile dieser Vernetzung geniessen dürfen, sondern auch das Risiko und die Anfälligkeit.

Seit Monaten diskutieren wir, dass es der Landwirtschaft in unserem Land schlecht geht. Groteske Diskussionen zum Teil und immer mit dem Hintergedanken, dass wir eigentlich mit den Produkten aus dem Ausland nicht mithalten können und „billig und günstig“ für den Handel und viele Kunden doch das Entscheidende ist. Als Konsequenz wird bei uns weniger produziert und billig importiert. Funktioniert ja. Bis irgendwas dazwischen kommt und sei es ein Virus. Und dann?

Ich glaube, jeder erkennt, dass wir gut beraten sind, in unserem Land eine stabile, gesunde und umweltfreundliche Landwirtschaft zu erhalten und den Hauptteil der nötigen Lebensmittel selbst herstellen. Und das hat sein Gutes und seinen Preis.

Bernhard Sinz

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