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Gedanken zum Thema "Corona und Schlachthöfe"

Gedanken zum Thema "Corona und Schlachthöfe"

Wäre in mehreren großen Schlachtbetrieben nicht die Corona-Infektion unter den Beschäftigten massiv aufgetreten, hätte sich die Politik wahrscheinlich der Sache jetzt nicht angenommen. Plötzlich kommt ans Tageslicht, was in vielen dieser Betriebe im Argen liegt, das Tierwohl, die Entlohnung der Bauern, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten und deren Wohnsituation und die Hygienebedingungen. Niemand sollte besonders überrascht und betroffen sein, denn bekannt war das alles schon lange, es war eben nur nicht oben auf der Prioritätenliste.

Und weil man gerade dabei ist „aufzuräumen“, wird der zu hohe Fleischkonsum der Verbraucher, die niedrigen Preise und alles was man immer schon verändern wollte mit in einen Topf geworfen. Dazu kommen von allen Seiten mehr oder weniger gut gemeinte Lösungsansätze.

Wie so oft sind alle Argumente irgendwo richtig und doch ist eine Lösung weit entfernt und schwierig, weil die großen Schlachtbetriebe ein System aufgebaut haben, das deren Gewinne optimiert und das „Wohl“ aller anderen, seien es die Tiere, die Bauern als Lieferanten, die Mitarbeiter oder Subunternehmer, ignoriert.

Bleiben wir beim Auslöser, den Arbeits- und Unterbringungsbedingungen. Androhungen der Politik, wie das Anhebung des Bußgeldes von 15.000 auf 30.000 €, bei entsprechenden Verstößen, wird Unternehmen mit Millionenumsätzen nicht wirklich abschrecken.

Das Erschreckende ist, dass es den Verantwortlichen in diesen Unternehmen, nämlich den Geschäftsführern, Vorständen, Gesellschaftern bis zum Ausbruch der Corona-Infektion und der damit verbundenen Aufmerksamkeit offensichtlich völlig egal war, unter welchen Umständen ihre Mitarbeiter oder Submitarbeiter arbeiten, leben, entlohnt und untergebracht werden. Ein menschenverachtendes, empathieloses System, das zum Geschäftsmodell erhoben wurde. Hier muss doch angesetzt werden. Damit es aufhört, dass sich die Verantwortlichen in den Unternehmen hinter Argumenten wie Wettbewerb, Preiskampf oder Industriestandard verstecken und ihre Mitarbeiter unwürdig behandeln. Dass sich etwas zum Positiven ändert, wird nur passieren, wenn den Verantwortlichen, nicht den Unternehmen, persönliche Konsequenzen aufgezeigt werden. Und dabei darf es nicht bei 30.000 € bleiben.

An dieser Stelle hat der Infektionsausbruch vielleicht etwas Gutes bewirkt.


Bernhard Sinz

 

 

https://www.welt.de/politik/deutschland/article208102257/Corona-in-der-Fleischbranche-So-will-die-Regierung-aufraeumen.html

https://www.welt.de/politik/deutschland/article208040677/Wegen-Corona-Krise-Robert-Habeck-fordert-Mindestpreis-fuer-Fleisch.html

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  • Sehr richtig und wahr!

    Ja, richtig! Es geht nur um Profit! Geht es auch ohne Ausbeutung und Kapitalismus? Ohne Vernichtung unserer aller Lebensgrundlagen? Ohne Umweltzerstörung? Die nächste Katastrophe ist die Klimaerwärmung! Wann wird man endlich wach? Diese unsägliche CDU/SPD Regierung will neue Atombomben tragende Angriffsflugzeuge kaufen! Wie dumm muss man sein?