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Gedanken zum Thema "afrikanische Schweinepest"

Gedanken zum Thema "afrikanischen Schweinepest"

Eigentlich haben wir in diesem vom Corona Virus geschütteltem Jahr genug von Viren und deren Auswirkungen auf das Leben. Aber leider ist Corona noch lange nicht vorbei und eine neue Virusinfektion - die Afrikanische Schweinepest - schleicht sich von Osten heran und ist bereits in Brandenburg angekommen.

Glücklicherweise befällt die ASP nur Wild- und Hausschweine und ist für den Menschen nicht gefährlich, aber die Auswirkungen werden wir trotzdem spüren. Natürlich muss alles daran gesetzt werden, um eine Ausbreitung schnell und wirksam zu verhindern, besonders um die Schweinebestände der Landwirtschaft zu schützen. Hier ist es wieder einmal eine fast zynische Tatsache, dass die Freiland-Schweinebestände der wohlmeinenden Biobauern besonders gefährdet sind.

Die Politik ist offensichtlich vorbereitet. Neben einer umfangreichen Verordnung zum Schutz gegen die Schweinepest und die afrikanische Schweinepest hat auch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft eine Liste mit möglichen Anordnungen zusammengestellt.

Und hier beginnt es kurios zu werden. Gebiete um eine Fundstelle sollen mit einem Radius von 3 km Wildschwein sicher eingezäunt werden. Klingt vielleicht nicht viel, bedeutet aber einen Zaun mit 18 km Länge. Es ist unrealistisch anzunehmen, dass solch ein Zaun schnell und leise, denn die Tiere sollen ja das Gebiet nicht verlassen, über solch eine lange Distanz aufgestellt werden kann.

Und der Zaun verläuft nicht nur über das blanke Feld, sondern auch über Stock und Stein, durch alle Dickungen und Brachflächen, Straßen und Wege. Jeder Landwirt der schon einmal versucht hat, seine Felder vor Wildschweinen durch Zäune zu schützen, weiß, von was ich rede und dass dies fast unmöglich ist. Und hier handelt es sich nicht um kleine Felder, sondern um Quadratkilometer große Flächen.

Ich bin kein Virologe oder Tierseuchenexperte und kann keine kluge Lösung anbieten. Ich habe aber praktische Erfahrung, was draußen in der Land(wirt)schaft machbar ist - solch ein Zaun ist es nicht. Über die anderen möglichen Maßnahmen kann man sich wegen ihrer Widersprüchlichkeit nur wundern. Die Jagd soll eingeschränkt oder verboten werden - Berufsjäger oder Förster sollen aber verstärkt jagen. Die Landwirtschaft soll ruhen, der Personen- und Fahrzeugverkehr soll eingeschränkt werden und gleichzeitig soll in den Gebieten verstärkt nach Fallwild gesucht werden.

 

Das ist blanker Aktionismus, der den Eindruck vermitteln möchte, dass man die Sache im Griff hat. Und das ist gefährlich, aber irgendwie kommt es einem auch bekannt vor.

 

Bernhard Sinz

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