Sicher gekühlter Versand von Bio-Frischfleisch aus Mecklenburg

Gedanken zum Thema „Die Fleischwende ist da“

Gedanken zum Thema „Die Fleischwende ist da“

 

Unter diesem Titel hat letzte Woche die WELT einen Gastkommentars  (Artikel Lesen - hier klicken) von Renate Künast, der früheren Landwirtschaftsministerin und Bundestagsabgeordneten der Grünen, veröffentlicht.

Ein paar Anmerkungen dazu sind nötig.

Um es vorweg zu sagen, ich habe nichts gegen vegane Ernährung, Einschränkung des Fleischverzehrs, den überfälligen Abbau der Massentierhaltung und einen Ausbau der ökologischen Landwirtschaft. Ganz im Gegenteil. Aber derzeit werden wir mit Berichten überflutet, die nicht zu Ende gedachte Fakten in den Raum stellen und leider kaum realistische Lösungsansätze aufzeigen.

Dabei bedient man sich plakativer, schwer nachprüfbarer und daher wenig hilfreicher Vergleiche.

So erfahren wir im Trailer zu dem erwähnten Kommentar, dass die Produktion von einem Kilo Rindfleisch genauso viel CO2 emittiert, wie das Fahren von 112 km in einem Kleinwagen oder die Produktion von einem Kilo Rindfleisch–Protein der Emission einer Flugreise von London nach New York und zurück entspricht.

Solche Zahlen in den Raum zu stellen ist nicht seriös und hilfreich.

Nicht erwähnt wird, dass die landwirtschaftliche Nutzfläche in Deutschland knapp zu einem Drittel aus Grünland besteht. Dieses Grünland hat eine ganz herausragende ökologische Funktion als Wasserspeicher, Wasserfilter, Humus– und Artenreservoir und als Nahrungsgrundlage für unsere Wiederkäuer. Es gibt nur zwei Möglichkeiten Grünland zu nutzen, über den Magen der Wiederkäuer oder über eine Bio–Gasanlage.

Ökologische Landwirtschaft funktioniert nachhaltig am besten, wenn gleichzeitig Rinder gehalten werden, Gras über den Rindermagen veredelt wird und Mist anfällt. Sinnvollerweise passen wir die Rinderhaltung dem Futteraufkommen des natürlichen Grünlandes an, aber wir geben sie keineswegs auf. Auf Milch, Butter, Käse und Sahne wollen wir wahrscheinlich auch in einer veganen Welt nicht völlig verzichten. Wenn man ‚ja‘ zu diesen Produkten sagt, dann fällt eben auch am Ende Fleisch an.

Ein weiterer Aspekt, der ebenfalls in diesem Artikel gestreift wird, ist der vegane Fleischersatz (beyond meat, Rügenwalder etc.). Die auf den Markt kommenden Produkte werden industriell hergestellt, zentral produziert, verpackt, verteilt und dezentral verkauft. Es werden nur wenige Unternehmen diese Technologie beherrschen. Dies führt zu Verpackungsmüll, Transportemissionen und eine Abhängigkeit der Konsumenten von der Lebensmittelindustrie - auch wenn das Produkt vegan ist. Das widerspricht in allen Aspekten dem ökologischen, nachhaltigen Gedanken.

Bernhard Sinz

Themen:: Weltartikel

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